Mit Muskelkraft und Bargeld
„Sie kommen heute zum vorletzten Mal hierher“, so begrüßt Martin Wurzer-Berger den Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt gestern beim Ortstermin. „Das letzte Mal kommen Sie dann, wenn der Radweg fertig ist“, so der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Ibros (Initiative Bürgerradweg Ottmarsbocholter Straße).
Lange müssen die Radfahrer darauf nicht warten: Ende Oktober soll der zweite Abschnitt fertig sein. Das erste Stück werde sehr gut angenommen, erzählt Wurzer-Berger. Daher werde der Bürgerradweg nun nicht „spaßeshalber“ erweitert, sondern „um das Wohnumfeld zu verbessern“.
Überzeugungsarbeit
„Aber es fällt nichts vom Himmel“, sagt Wurzer-Berger. Die Stadt habe fleißig mitgearbeitet, die Politiker ebenfalls. In Zeiten, wo das Land rar ist, sei es nicht einfach, die Landwirte davon zu überzeugen, ihre Grundstücke abzugeben, erläutert CDU-Ratsherr Stefan Weber.
So habe er in den vergangenen Monaten mit „zwei Hand voll“ Grundstückeigentümern verhandeln müssen, so Stefan Weber. „Das waren ganz dicke Bretter, die zu bohren waren, es war ein gewaltiges Stück Arbeit“, sagt Weber.
Für den Bau des 2300 Meter langen zweiten Abschnittes werden circa 300 000 Euro benötigt. „2000 davon fehlen noch“, sagt Wurzer-Berger und ist zuversichtlich, bald auch diese fehlende Summe zu bekommen. Zehn Prozent von dem Geld seien Spenden. „Das ist eine ordentliche Menge.“
Aber nicht nur Bares wird dringend benötigt: Um Baukosten zu senken, setzt Ibros auch diesmal auf Unterstützung aus dem Dorf. Für jeden Bautag sucht die Initiative einen freiwilligen Helfer. Der Kulturverein Amelsbüren hätte seine Hilfe zugesagt, auch die Mitarbeiter von Nabu seien bereit, für einen Tag in die Rolle der Bauarbeiter zu schlüpfen.
„Am Ende werden da viele Menschen ihre Hand mit angelegt haben“, sagt Wurzer-Berger erfreut. Nicht umsonst auch der Name des Projektes: Bürgerradweg.
Auch an der Davertstraße
Sollte nach der Fertigstellung des Radweges an der Ottmarsbocholter Straße Geld übrig bleiben, so geht es in den Bau des Radweges auf der Westseite der Davertstraße.
Nach der Fertigstellung wird der Radweg an der Ottmarsbocholter Straße in Besitz der Stadt Münster übergehen. „Uns als Verein gibt es dann nicht mehr“, so Wurzer-Berger. Derzeit will Ibros die Telekom davon überzeugen, im Zuge der Bauarbeiten in der Bauernschaft fehlende Telefonleitungen zu verlegen.
Kosten:
Die Bezirksregierung Münster hat der Stadt jetzt 802 000 Euro für den Bau des Rad- und Gehwegs auf der Davertstraße bewilligt. Er schließt an den bereits vorhandenen Radweg an. Insgesamt wird er sich von Hausnummer 119 bis „Zum Klosterholz“ erstrecken. Insbesondere Schulkinder aus der Bauernschaft werden davon pr